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TBV Lemgo 2014/2015
25.08.14 (TBV Lemgo). Der TBV Lemgo schlägt den Deutschen Meister THW Kiel am 1. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga Saison 2014/15 nach einer überragenden, kämpferischen Mannschaftsleistung mit 27:21 (14:13). Patrick Zieker war mit 6 Toren bester TBV-Schütze, Nils Dresrüsse glänzte mit einer herausragenden Torhüterleistung. Auf der Gegenseite traf Filip Jicha mit 5 Toren am häufigsten.
Mit Tim Hornke, Rolf Hermann, Timm Schneider, Finn Lemke, Patrick Zieker und Hendrik Pekeler ging der TBV in sein erstes Saisonspiel. Kiels Neuzugang Duvnjak warf die Gäste in Front, Pekeler konterte mit dem 1:1, Lemke legte mit dem 2:1 (3.) für Lemgo vor. Nach Toren von Hansen und Klein lag der THW wieder in Führung. Schneider und Lemgos Neuzugang Hornke vom Punkt sorgten gegen Sjöstrand für den Ausgleich. Beim 5:4 durch Zieker (9.) lagen die Hausherren wieder vorne.
Lemke musste nach einem Foul an Duvnjak auf die Strafbank, in Überzahl konnte Toft Hansen vom Kreis für den THW zum 5:5 ausgleichen. Jicha und Duvnjak warfen den THW mit 5:7 (12.) in Front. Zwei Paraden von Nils Dresrüsse im TBV-Tor, erst gegen Klein, dann gegen Duvnjak, verhinderten das Kiel noch weiter davonzog, Hermann stellte den 6:7-Anschluss her (14.). Nach einem Pfostenkracher von Weinhold schaffte Zieker nach einem schnellen Tempogegenstoß den Ausgleich. Canellas konterte umgehend wieder mit dem 7:8 (15.). Jicha legte mit dem 7:9 nach.
Der TBV agiert in der Deckung mit Zieker vorgezogen, Dresrüsse war erneut gegen die Kieler Rückraumschützen zur Stelle, so dass erst Niemeyer und dann Zieker binnen Sekunden mit zwei Gegenstoßtoren den 9:9-Ausgleich klarmachen konnten. Nach exakt 18:00 Minuten unterbrach THW-Coach Alfred Gislason den Lemgoer Aufwind mit einer Auszeit. Der TBV ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, die Gäste ließen sich erneut zu einem Ballverlust verleiten. Pekeler startete durch und warf den TBV mit 10:9 (20.) in Führung. Der TBV witterte seine Chance, packte in der Abwehr weiterhin kräftig zu und ging vor allem auf THW-Kapitän Jicha früh heraus. Als Hornke von den beiden Unparteiischen Geipel/Helbig auf die Strafbank geschickt wurde, waren die 4.022 Zuschauer zur Stelle und unterstützen ihren TBV in Unterzahl lautstark. Dresrüsse konnte mit der nächsten Parade glänzen, so dass sich Gislason angesichts der hitzigen Atmophäre in der 20. Mintue bereits zu seinem zweiten Time-Out gezwungen sah.
Klein traf nur die Latte, der letzte THW-Treffer lag bereits neun Minuten zurück. Haenen netzte zum 12:9 (24.). Weinhold beendete die Kieler Flaute mit dem 12:10, Schneider kassierte bei seiner Abwehraktion gegen den Rückraumschützen des THW eine Zeitstrafe. Nachdem Lemke ebenfalls auf die Strafbank beordert wurde, musste Lemgo eine doppelte Unterzahl überstehen, die der THW zum 12:12-Ausgleich nutzte. Im Gleichschritt ging es weiter. Das junge TBV-Team stemmte sich dem Deutschen Meister furchtlos entgegen und nahm eine 14:13-Führung mit in die Halbzeitpause.
Schneider und Hornke sorgten für die ersten beiden Treffer nach der Pause zum 16:13 (33.). Der THW kam per Siebenmeter zu seinem ersten Tor nach der Halbzeitpause: Canellas verwandelte gegen den für den Strafwurf ins Tor gewechselten Thomas Bauer. Hermann traf zum 17:15, Zieker lief den nächsten Gegenstoß. Der TBV behauptete seine Führung und schnupperte an der Sensation. Lemkes Pass fand den an den Kreis eingelaufenen Schneider, der netzte zum 19:16 (38.) ein. Dresrüsse pariert den Siebenmeter von Canellas. Im Anschluss sorgte Lemke aus dem Rückraum für das 20:16. Die 4.022 Zuschauer in der Lipperlandhalle tobten. Gislason versuchte mit einer Auszeit Ruhe ins Spielgeschehen zu bringen.
Die Lemgoer Abwehr machte es den Gästen aus Kiel weiterhin schwer. Dresrüsse schickte die nächste Parade hinterher, diesmal gegen Vujin. Klein verkürzte für den THW auf 20:17 (42.). Hornke handelte sich dabei seine zweite Zeitstrafe ein. Die Lemgoer zogen ihr Spiel weiter durch, in Unterzahl wechselte Haenen als zusätzlicher Feldspieler für Dresrüsse in die Offensive. Pekeler erzielte das 22:18 (44.). Wiencek musste ebenfalls für zwei Minuten vom Feld. Niemeyer wechselte an den Kreis, der Nachwuchsmann wurde von zwei Kielern bedrängt und traf Sjöstrand dennoch durch die Beine zum 23:19 (48.). Gislason nahm die nächste Auszeit, doch der TBV war längst auf die Siegerstraße eingebogen.
Dresrüsse machte den nächsten Versuch von Duvnjak zu Nichte und parierte kurz darauf auch noch gegen den frei heranfliegenden Sprenger. Der TBV-Keeper erntete Standing Ovations vom Lemgoer Publikum. Pfannnenschmidt gönnte seinem Team eine einminütige Verschnaufpause. In der 53. Minute übernahm Herth auf der Mitte, der setzte Lemke in Szene, das 24:20 war die Folge. Klein vergab einen Tempogegenstoß frei vor dem Tor. Die Zebras zeigten immer wieder Nerven gegen den Lemgoer Torhüter. Jicha setzte den nächsten Wurf über das Tor. Die junge TBV-Abwehr um Lemke, Pekeler, Niemeyer und Höning stemmte sich weiterhin mit aller Kraft gegen den Kieler Angriff. Schneider war zu dieser Zeit der älteste TBV-Akteur auf dem Feld.
In der 57. Minute führten die Lemgoer mit 25:20 gegen den Rekordmeister aus Kiel. „Oh wie ist das schön“, stimmt die Halle an, während Toft Hansen mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld musste, der Kreisläufer war Schneider hart angegangen. Hornke setzte nach genau 58 Minuten das 26:20 oben drauf. Die Zuschauer hielt es längst nicht mehr auf den Sitzen. Auch die letzten Minuten ließ der TBV nicht nach und holte sich gegen den amtierenden Deutschen Meister einen 27:21-Sieg. Dem jüngsten Team der Liga war zum Auftakt der Saison die Sensation gelungen.
TBV Lemgo: Hornke 3/1, Schneider 4, Hermann 4, Pekeler 3, Lemke 4, Haenen 1, Zieker 6, Niemeyer 2
THW Kiel: Duvnjak 2, Toft Hansen 4, Sprenger, Weinhold 4, Wiencek, Ekberg, Canellas 3/1, Dahmke, Klein 2, Jicha 5, Vujin 1
Strafminuten: 12/12
Schiedsrichter: Geipel/Helbig