20.01.14 (BUND Lemgo). Mehr als 70 Teilnehmer aus Lippe waren auf eigene Kosten zur Demonstration gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft am Samstag nach Berlin gefahren und dies obwohl man bereits um 5.30 Uhr abfahren musste. Neben den Umweltschützern aus Lippe waren Imker, Vertreter von Ökolandbetrieben und Tierschützer dabei. Insgesamt hat man in Berlin rund 30.000 Teilnehmer gezählt, was nochmals eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Grund für den Protest sind u.a. die artfremde Massentierhaltung, die von der EU auch noch gefördert wird, der umfassende Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung und die mit der Ausbringung des Düngers verbundenen Belastungen von Gewässern und Grundwasser. Große Sorgen bereitet das geplante Freihandelsabkommen mit den USA. Hier wird befürchtet, dass damit die GEN-Produkte in Europa Einzug halten.
Die Entwicklung veranlasste selbst Rollstuhlfahrer Heinrich Hansing aus Bad Salzuflen mit nach Berlin zu fahren. Seine Meinung: „Die Landwirtschaft wird industrialisiert, Nahrungsmittel verlieren an Wert und Kleinbauern ihr Einkommen. Wir brauchen regionale Märkte und eine der Jahreszeit angepasste Ernährung.“
Beim BUND Lemgo ist man froh über den großen Zuspruch. Für viele Teilnehmer war es die erste Demonstration in ihrem Leben und sie hoffen, dass dies doch Einfluss auf die Politik hat und man endlich Entscheidungen hin zu einer umweltverträglichen bäuerlichen Landwirtschaft fällt.